Du kennst es vermutlich:
Du stehst vor einer Entscheidung und obwohl du dir bereits gefühlt Tausende Stunden den Kopf zerbrochen hast – und sich inzwischen die Pro- und Contra-Listen auf deinem Schreibtisch stapeln – konntest du noch immer keine Entscheidung treffen:
- Dir liegen zwei oder mehrere Jobangebote vor.
- Du fragst dich, wohin der nächste Urlaub gehen soll.
- Ob du in eine andere Stadt ziehen sollst.
- Ob du die Beziehung mit deinem Partner beenden sollst.
- Wie du mit einer bestimmten Situation umgehen sollst.
Warum fällt es uns teilweise so schwer, Entscheidungen zu treffen?
Wodurch stehen wir uns beim Entscheidungsprozess (unbewusst) häufig selbst im Weg?
Wie kannst du bessere Entscheidungen treffen – und das auf eine entspannte Art und Weise?
Die Antworten auf diese Fragen erfährst du in diesem Artikel.
„Es gibt eine Stimme, die keine Worte benutzt – höre ihr zu.“
Rumi
In diesem Artikel erfährst du:
- Warum wir uns speziell bei wichtigen Entscheidungen gerne selbst im Weg stehen.
- Warum es zu nichts führt, eine Antwort erzwingen zu wollen.
- Dass du es wissen wirst, wenn du es weißt.
- Wie es dir wieder gelingt, in Kontakt mit deiner Intuition zu kommen.
- Warum es sich lohnt, deiner Intuition zu vertrauen.
Entscheidungen treffen: Die wichtigsten Punkte als Video
Das Problem mit „wichtigen“ Entscheidungen
Die Psychologie geht davon aus, dass wir jeden Tag bis zu 100.000 Entscheidungen treffen.
Nur einen Bruchteil dieser Entscheidungen treffen wir bewusst, denn der größte Teil unserer Entscheidungen wird für uns getroffen – u.a. durch unsere Gewohnheiten.
Es gibt kleinere Entscheidungen, die so gut wie keine Auswirkungen auf unser Leben haben. Das beste Beispiel für solche Entscheidungen ist sicherlich, welches Gericht du heute Abend im Restaurant bestellst.
Größere Entscheidungen hingegen können unser Leben für die nächsten Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte definieren. In der Regel sind dies Entscheidungen rund um den Beruf, um unsere Beziehungen und wie wir unser Leben führen wollen.
Diese größeren Entscheidungen sind uns in der Regel sehr wichtig, denn wir wollen die bestmögliche Entscheidung treffen und dabei keine Fehler machen.
Und dadurch wird es kompliziert:
Bei Fragen, die uns wichtig sind, sorgt dies tendenziell dafür, dass viele Gedanken dazu in unserem Kopf kreisen. Und viele Gedanken sind nie für etwas gut, außer für eine Menge Stress.
Entscheidungen treffen: Eine kleine Einführung in den menschlichen Geist
Dein Geist ist mit einem Motor vergleichbar. Während die Maßeinheit bei einem Motor Umdrehungen-pro-Minute ist, sind es beim Geist die Gedanken-pro-Minute.
Bei jedem Motor gibt es einen Umdrehungen-pro-Minute-Bereich, in dem der Motor (für das, wofür er vorgesehen wurde) ideal funktioniert – bei meinem Motorrad sind es beispielsweise 5.000-7.000 Umdrehungen.
Genauso gibt es auch bei unserem Geist verschiedenste Gedanken-pro-Minute-Bereiche, in denen unser Geist ideal funktioniert – je nach Art der Tätigkeit:
Wenn du dich beispielsweise entspannen willst, wirst du idealerweise eine niedrigere Geistesaktivität haben, als wenn du gerade einen Business-Plan ausarbeiten willst.
Bei einem Motor gibt es einen roten Bereich. D.h. wenn der Motor dauerhaft in diesem Bereich läuft, ist das schädlich für den Motor.
Und genauso ist es auch bei unserem Geist: Wenn du zu viele Gedanken-pro-Minute hast, ist es dir nicht dienlich bzw. es ist sogar schädlich – egal für welche Tätigkeit.
Wir fühlen immer nur unser Denken.
Dein Körper gibt dir in Form von Stress sogar Hinweise darauf, dass gerade etwas nicht stimmt. Leider wurde uns nur nie beigebracht, diese Hinweise richtig zu deuten:
Kommt Stress auf, strengen wir uns in der Regel nur noch mehr an, anstatt einfach mal vom Gas zu gehen und zur Ruhe zu kommen.
Wenn uns eine Sache bzw. eine Entscheidung wichtig ist, sorgt es – wie bereits erwähnt – dafür, dass viele Gedanken in unserem Kopf um diesen Umstand herum kreisen – unser Geist sich also im roten Bereich befindet.
Das führt dazu, dass wir die Antwort – die sich häufig direkt vor unserer Nase befindet – nicht sehen können.
Das heißt, wir stehen uns durch unser vieles Denken häufig selbst im Weg – und das nicht nur, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.
Wenn der Geist wieder zurück in seinem optimalen Gedanken-pro-Minute-Bereich ist, wird sich – ironischerweise – vieles von selbst ergeben. Auch die Antworten auf die Frage, welche Entscheidung du treffen sollst.
Um zum Fazit dieses etwas längeren Absatzes zu kommen:
Ein ruhiger Geist, mit wenigen Gedanken-pro-Minute, ist der ideale Verbündete, um (wichtige) Entscheidungen zu treffen.
Warum das so ist und wie du in diesen idealen Gedanken-pro-Minute-Bereich kommst, erkläre ich dir gleich.
Bevor wir nun zu den drei Tipps zum Entscheidungen treffen kommen, möchte ich dir kurz mein E-Book „Die Macht der Gedanken“ ans Herz legen:
Denn je mehr du wirklich verstehst, wie der menschliche Geist funktioniert, umso einfacher und entspannter wird dein Leben werden. Und unsere Gedanken spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Gerne schicke ich dir kostenlos das E-Book zu:
3 ungewöhnliche Tipps, um bessere Entscheidungen zu treffen:
1. Es ist okay, nicht zu wissen!
Dies ist mit das Wichtigste, was ich dir in diesem Artikel mitgeben kann.
Wenn du nicht weißt, wie du dich entscheiden sollst, bedeutet es, dass du die Antwort darauf anscheinend noch nicht brauchst!
Wenn du nicht weißt, ist das Schlimmste, was du tun kannst, dich zu stressen und damit verrückt zu machen:
- „Was soll ich nur tun?“
- „Ich muss jetzt eine Entscheidung treffen!“
- „Nie weiß ich, was zu tun ist! Ich bin ein solcher Versager!“
- „Was ist, wenn ich die falsche Entscheidung treffe?“
Wie im letzten Absatz beschrieben, sorgen viele Gedanken über die Entscheidung nur dafür, dass dein Geist in den roten Bereich gerät, was dir ganz und gar nicht dienlich ist.
Das Beste, was du in einer solchen Situation tun kannst, ist die Frage loszulassen und entspannt damit zu sein, nicht zu wissen.
Aus dieser Entspannung heraus kann die Antwort auf deine Frage „geboren“ werden.
Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass du folgende Situation in deinem Leben schon unzählige Male erlebt hast:
In deinem Geist schwirrte eine Frage umher, auf die du keine Antwort hattest. Doch weil dir die Frage nicht so wichtig war, hast du sie „losgelassen“.
Und in einem entspannten Zustand (z.B. unter der Dusche oder beim Spaziergang im Wald) kam dir plötzlich die Antwort.
Diese „Technik“ funktioniert immer. Wenn du entspannt damit bist, nicht zu wissen, werden sich dir alle Antworten zum richtigen Zeitpunkt enthüllen.
Wie bereits beschrieben, ist das eigentliche Problem, dass wir Fragen, die uns wirklich wichtig sind, nicht loslassen können und uns stattdessen in diese Fragen verbeißen und sie unbedingt lösen wollen.
(Nebenbei möchte ich erwähnen, dass „wichtig“ eine Bewertung von deinem Verstand ist.)
In diesem Fall gleicht der Geist einem Gefäß: Ist das Gefäß bis zum Rand hin gefüllt mit alten abgestandenen Gedanken, die sich im Kreis drehen, ist kein Platz für neue, frische Gedanken vorhanden.
Auch wenn es widersprüchlich klingt und für deinen Verstand vielleicht keinen Sinn macht: Wenn du etwas nicht weißt (z.B. wie du dich entscheiden sollst), dann lass die Frage los und entspanne dich.
Denn nur aus dem Nichtwissen kann Wissen entstehen.
Und das bringt uns zum nächsten Punkt:
2. Du wirst es wissen, wenn du es weißt!
An einem Donnerstag Nachmittag im August 2016 traf ich aus dem Nichts heraus die Entscheidung, mein vertrautes Leben in Erlangen aufzugeben und stattdessen nach Berlin zu ziehen, um meinen Träumen zu folgen.
Diese Entscheidung traf ich nicht nach wochen- oder monatelangem Hin- und Herüberlegen mit unzähligen Pro- und Contra-Listen.
Der Gedanke kam aus dem Nichts.
Und ich wusste, dass es die richtige Entscheidung ist.
Das Ironische dabei war, dass diese Entscheidung rational gesehen keinen Sinn ergab, denn sie war u.a. eine Entscheidung gegen „sichere“ Jobs und einen höheren Lebensstandard.
Der zweite Tipp, um Entscheidungen zu treffen ist also, dass du es wissen wirst, wenn du es weißt.
Wenn du weißt, ist keine rationale Begründung mehr nötig, wie z.B. in meinem Fall, warum ich nach Berlin gezogen bin. Dann gibt es nur noch ein klares „Ja“ oder „Nein“.
Vielleicht ahnst du inzwischen schon, was ich an dieser Stelle gerade beschreibe: Ich beschreibe die Intuition.
„Mein Gehirn ist nur ein Empfänger; im Universum gibt es einen Kern, von dem wir Wissen, Kraft und Inspiration erhalten.“
Nikola Tesla
Ich nenne die Intuition gerne ein „Real-Time Responsive Inner-Guiding System” – also ein in Echtzeit reagierendes inneres Führungssystem.
Dieses System ist nicht nur im Menschen vorhanden, es durchdringt die gesamte Natur:
- Der Bär weiß ganz genau, wann es an der Zeit ist, in den Winterschlaf zu gehen.
- Der Baum weiß, wann er seine Blätter loszulassen hat.
- Der Zugvogel weiß, wann es an der Zeit ist, in den Süden zu ziehen.
Als Mensch wurde dir jedoch das Geschenk des freien Willens gegeben und das führt häufig zu Problemen.
Das heißt, dir wurde die Möglichkeit gegeben, dich jederzeit von diesem System zu lösen und dein eigenes Ding zu machen – was tendenziell jedoch keine gute Idee ist.
So kann beispielsweise alles in dir schreien, dass du dich doch bitte schön selbstständig machen sollst. Du weißt auch schon ganz genau mit welcher Tätigkeit du die Welt bereichern möchtest und was die ersten Schritte wären.
Es ist also alles angerichtet für den Start in eine erfolgreiche Selbstständigkeit.
Alles, wenn da nicht folgende oder ähnliche negative Gedanken wären:
- „Was ist, wenn es schief geht?“
- „Was sollen die anderen von mir denken?“
- „Bin ich überhaupt gut genug, mich selbstständig zu machen?“
Wenn du diese Gedanken für die ultimative Wahrheit hältst, werden sie dich höchstwahrscheinlich davon abhalten, deiner Intuition zu folgen.
Dich wird niemand zu deinem Glück zwingen. Es ist immer noch deine freie Entscheidung, ob du deiner Intuition folgen willst – was uns zum nächsten Tipp bringt:
3. Habe den Mut, deiner Intuition zu folgen!
Viele Menschen wissen ganz genau, was das Beste für uns ist und erzählen uns quer über alle Lebensbereiche immer wieder, was wir zu tun und zu lassen haben.
Doch nur ein Mensch weiß, was das Beste für dich ist: Du!
Ich verspreche dir eine Sache: Je mehr du den Mut hast, deiner inneren Stimme zu folgen, umso schöner wird dein Leben werden und umso glücklicher wirst du sein .
Unsere Intuition führt uns an Orte, so wunderschön, wie es sich unser kleiner Verstand nicht einmal ansatzweise ausmalen kann.
Und diese Intuition ist jederzeit da und bereit dich zu führen, wenn du den Mut hast, ihr zu folgen.
Du kannst beispielsweise wissen, dass es der richtige Schritt ist, deine toxische Beziehung zu beenden. Doch du brauchst Mut und Vertrauen, um diesen Schritt wirklich zu gehen.
Wenn du weißt, was zu tun ist, dann handle auch.
Sei bereit zu vertrauen und ein Risiko einzugehen. Es wird sich für dich lohnen. Vielleicht nicht sofort, aber mittel- bis langfristig auf jeden Fall.
Mein Business beispielsweise ist inzwischen nahezu vollständig auf meiner Intuition aufgebaut.
Früher hatte ich meine Business-Gurus, die mir erzählt haben, was ich tun und lassen soll. Doch für mich haben deren Strategien und Taktiken nie funktioniert.
Ganz im Gegenteil: Diese Strategien anzuwenden fühlte sich für mich schwer an, so dass ich fast die Lust an meiner Arbeit verloren hätte.
Je mehr ich dies jedoch erkannt habe und stattdessen die Dinge tat, die für mich auf Basis meiner Intuition am meisten Sinn machten, umso mehr ging mein Business durch die Decke. Und das, obwohl ich teils Dinge tue, „die man auf jeden Fall unterlassen sollte“…
Und drei Mal darfst du raten, was mich dazu inspiriert hat, diesen Artikel zum Thema „Entscheidungen treffen“ zu schreiben.
Erschaffst du Dinge auf Basis deines tiefsten Wissens und investierst die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit, kannst du dir sicher sein, dass es ein Erfolg wird.
Das kann ich auch bei meinen Klienten immer wieder beobachten.
Also habe den Mut, deiner Intuition zu folgen und dich von ihr leiten zu lassen. Du wirst es nicht bereuen.
„Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.“
Johann Wolfgang von Goethe
Entscheidungen treffen – Fazit
Entscheidungen treffen kann sehr einfach sein. Kompliziert wird es nur, wenn zu viele Gedanken um eine Entscheidung in deinem Kopf kreisen. Bei Entscheidungen, die uns sehr wichtig sind, ist dies häufig der Fall.
Viele Gedanken sind jedoch nie für etwas gut, außer für eine Menge Stress.
Sofern du keine Antwort auf eine Frage hast, z.B. welche Entscheidung du treffen sollst, lohnt es sich die Frage loszulassen.
Wichtig ist, entspannt damit zu sein, nicht zu wissen. Wenn du eine Antwort nicht weißt, bedeutet es, dass du die Antwort noch nicht brauchst.
Das Schlimmste, was du an dieser Stelle tun kannst, ist, dich in mit dieser Frage zu stressen und dir viele Gedanken zu machen, z.B. was du jetzt tun sollst.
Ist dein Geist gefüllt mit alten abgestandenen Gedanken, ist kein Platz für neue, frische Gedanken.
Nur aus der Leere heraus kann etwas Neues entstehen und du wirst es wissen, wenn du es weißt!
Lerne es, deine Intuition wieder wahrzunehmen und ihr zu vertrauen. Wenn du es weißt, ist keine rationale Begründung notwendig, es gibt nur ein klares „Ja“ oder „Nein“.
Wenn du weißt, was zu tun ist, dann habe den Mut zu handeln und die entsprechenden Schritte zu unternehmen. Du musst die destruktiven Gedanken, die dem im Weg stehen, nicht glauben!
Je mehr du dein Leben wieder nach deiner dir innewohnenden Weisheit ausrichtest, umso schöner wird dein Leben werden. Habe den Mut, deiner Weisheit zu vertrauen.
Dieser Artikel basiert auf den 3 Prinzipien. Was konntest du für dich aus diesem Artikel mitnehmen? Was hast du neu „gesehen“?
An dieser Stelle möchte ich dir nochmal mein E-Book „Die Macht der Gedanken“ ans Herz legen, um die in diesem Artikel genannten Zusammenhänge besser zu verinnerlichen. Du kannst es dir hier kostenlos herunterladen:
Ich arbeite gerade sehr an meiner Persönlichkeit und an meiner Potenzialentfaltung und bin gerade an dem Punkt, dass ich feststelle, dass mir gewisse Entscheidungen immer sehr schwer fallen. Mir war bisher nicht bewusst, dass ich nicht immer eine Entscheidung treffen muss und es auch ok ist, mal keine Antwort zu haben. Der Gedanke, dass dann durch die Entspannung auch die Lösung kommt, finde ich wirklich einen guten Ansatz.
Hallo Andy,
schöner Beitrag zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Hast du letzten Jahre ne gute Entwicklung gemacht.
Viele Grüße von der PU-Community aus Erlangen.
Hi Andreas,
super Artikel zu Entscheidungen und wie wir diese besser treffen können.
Ich würde noch ergänzen, dass wir in vielen Fällen besser auf unseren Verstand hören, als auf unsere Gefühle, die uns häufig den einfacheren Weg als eine gute Entscheidung darlegen wollen. Unser Verstand hingegen weiß meistens besser, was die richtige Entscheidung ist.
Danke für die Tipps und deine Arbeit 🙂
LG,
Flo von Lebensplanet